Wer fürchtet sich nicht vor Demenzerkrankungen bei den Familienangehörigen? Eine schnelle erste Prüfung auf eine Demenzerkrankung wie Alzheimer ist der Uhrentest. Dieser reicht als alleiniges Diagnosetool nicht aus, erhärtet aber unter Umständen einen ersten Verdacht auf Demenz.
Der Uhrentest
Hierbei wird der Testperson ein gezeichneter Kreis vorgelegt, in den die Ziffern 1 bis 12 wie auf einer normalen Uhr eingetragen werden müssen. Die Zeiger sollen eine vorgegebene Uhrzeit darstellen.
Die Auswertung erfolgt nach Shulman (von 1 bis 6) oder nach Sunderland (von 10 bis 1). Bewertet wird, ob die Uhr erkennbar ist, alle Ziffern vorhanden sind, in der richtigen Reihenfolge und an die korrekte Stelle geschrieben wurden.
Die Betreuung von dementen Familienangehörigen ist sehr kräftezehrend. Die besonderen Begleiterscheinungen einer Demenzerkrankung erfordern eine Rund-um-die-Uhr-Anwesenheit einer Pflege-Person.
Sundowning-Syndrom
Gerade, wenn demente Menschen im familiären Umfeld gepflegt werden, wird das Sundowing-Syndrom zum echten Energieräuber für die Pflegenden. Der Tag-Nacht-Rhythmus des Pflegebedürftigen verändert sich. Demenzerkrankte sind besonders abends und nachts sehr unruhig und müssen dann beschäftigt werden. Diese Nachtaktivität ist ein großes Problem, wenn die Familienmitglieder neben der Pflege tagsüber einem normalen Job nachgehen. Hier kann ergänzend eine Nachtpflege in einer Pflegeeinrichtung beauftragt werden, um etwas Entlastung für die pflegenden Angehörigen zu finden.
Hinlauf- bzw. Weglauftendenz
Demente Menschen haben ein erhöhtes Bewegungsbedürfnis. Diese Weglauftendenz ist durch die Desorientierung der Betroffenen ein gefährlicher Unsicherheitsfaktor. Trotzdem wirkt es meist nur planlos, das Losgehen geschieht sehr häufig mit Ziel, weshalb heute auch von einer Hinlauftendenz gesprochen wird. Benennen kann der Pflegebedürftige das Wegziel, eventuelle Erinnerungsfragmente, dennoch nicht. Früher hatte dieser Bewegungsdrang Einschließungen der Patienten zur Folge. Heute ist das nicht nötig. Die Sicherheit der dementen Person mit Sicherheitssystemen erhöht werden, die ähnlich einer Uhr am Arm des Patienten befestigt werden. Solche GPS und GSM-Systeme orten den genauen Standort und warnen heutzutage sogar, wenn die demente Person einen festgelegten Bereich verlässt. Damit kann sich die demente Person etwas freier bewegen und ist dennoch „unter Beobachtung“. Diese Technik unterstützt eine menschenwürdigere Pflege.
Reisberg-Skala
Zur Dokumentation einer Demenzerkrankung sind die Einordnung in einen Schweregrad und die Überprüfung der Einordnung in regelmäßigen Abständen (mindestens jedes halbe Jahr) sinnvoll. So lassen sich Verschlechterungen, Verbesserungen und die Geschwindigkeit des Krankheitsverlaufs erkennen. Die Einstufung in einen Schweregrad erfolgt nach den sieben Stufen der Reisberg-Skala. Dabei ist Stufe eins der nicht demente Zustand und Stufe sieben der schwerste Grad der Demenz. Die Zuordnung zu den einzelnen Schweregraden erfolgt über die Befragung des Patienten und der Pflegenden, ist letztlich auch zum Teil subjektiv.
Unsere Mitarbeiter haben viele Jahre Erfahrung in der Pflege von Demenz-Patienten und in der Unterstützung von Familien, die demente Angehörige daheim pflegen. Lassen Sie sich von uns über die verschiedenen Möglichkeiten zur Pflegehilfe und zur Entlastung beraten.